126 waren es im Jahr zuvor. Die Schüler erwartet zunächst eine ganz konkrete Belohnung: Sie bekommen zwei Tage lang keine Hausaufgaben auf. So hatte es sich Ralph Spill (rechts), Initiator der Aktion, die in Bassen bereits im zehnten Jahr äußerst erfolgreich läuft, überlegt. Zudem durfte jedes Kind, das fünf Tage lang zu Fuß zur Schule marschiert oder auch Fahrrad, Bus oder Bahn genutzt hatte, einen selbst bemalten bunten Fuß an die große Scheibe der Pausenhalle kleben.
Warum es sinnvoll ist, so oft wie möglich auf das „Elterntaxi“ zu verzichten, darüber wussten die meisten Schüler richtig gut Bescheid, wie bei einer Aussprache mit den jeweiligen Klassensprechern deutlich wurde. „Wenn Benzin verbrennt, kommen dabei schädliche Stoffe ‘raus“, sagt Moritz. „Ganz viele Sachen, die die Menschen machen, produzieren CO2“, weiß Timon. Zum Beispiel „Autos, Flugzeuge, Schiffe“, ergänzt Lasse. Schon jetzt verlieren Tiere durch den Klimawandel ihren Lebensraum, und es sei unklar, wie sehr sich die Erde in einigen Jahrzehnten erhitze. Daher solle die Aktion „Zu Fuß zur Schule“ nicht nur eine Woche im Jahr laufen, sondern „es muss weitergehen“, findet Timon.
Gründe, warum sich Schüler an einzelnen Tagen nicht beteiligten, gibt es offenbar viele: Am häufigsten nannten die Klassensprecher Verschlafen und Zeitknappheit am Morgen. „Oft fordern die Kinder ihre Eltern dazu auf“, berichtet Ralph Spill. „Die haben die Bedeutung schon verstanden. Sie wissen, wenn in 30 Jahren die Pole schmelzen, sind sie die Generation, die das betrifft“, so Spill. Morgens hatte er im Unterricht zwei Stunden über den bundesweiten Klimastreik von „Fridays for Future“ gesprochen.
Achimer Kreiszeitung, 26.9.2020. Foto: Duncan